Ortlohnstraße
Benennungsdatum
Name vor 1931 (Stadtplan 1931)
Lage
Stichweg zum Berliner Platz von Süden im Ortsteil Nußberg // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Ortlohn ist eine Wüstung (nicht mehr existierendes Gehöft, Dorf) nördlich von Iserlohn, links des Baarbachs, und gehörte einst zur Gemeinde Oestrich. Der Name wurde später in der Gestalt „Haus Ortlohn“ für eine kirchliche Einrichtung gebraucht. Ortlohn ist durch falsche Zuordnung des „N“ in der Fügung „ton Ordlohn“ entstanden. Vor 1250 wird „Nordlohn“ zur limburgischen Freigrafschaft Oestrich gerechnet. In Urkunden des 16. und 17. Jh‘s wird der ehemalige Haupthof Nordlohn häufig in Verbindung mit dem Freistuhl genannt, der sich hier befunden haben soll. Nord- ist die Himmelsrichtung von Iserlohn aus gesehen. Der Name bedeutet entweder so viel wie nördlicher Wald oder, wenn „loen(e)“ ein Gewässername ist, „nördlicher Bach“ im Gegensatz zu Loene am Bilstein (Altstadt). Ohne Kenntnis der Vorgeschichte würde man „Ortlohn“ vielleicht als „spitz zulaufende Waldecke“ gedeutet haben.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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