Schlesische Straße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Tannenbergstraße“ (1936 durch den OB der Stadt Iserlohn). Heutiger Name seit 10.03.1947 (Stadtvertretung Iserlohn)
Lage
Straße zwischen Westfalenstraße und Mendener Straße im Stadtteil Wermingsen // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die Schlesische Straße erinnert an die vielen Ost-Vertriebenen, die nach 1945 vorwiegend an dieser Straße in Iserlohn angesiedelt wurden. Sie führt vom Seilersee in Richtung Westfalenstraße.
Schlesien war eine deutsche Provinz und gehört seit Kriegsende (1945) weitgehend zu Polen. Der Name Schlesien stammt von den Silingen, einem Teil stamm der Vandalen. Die Straße wurde in den 1950er Jahren eingerichtet und erhielt beidseitig Wohnbauten.
Früher war diese Straße ein Wald- und Wiesengelände. Ab 1936 war sie als „Panzerstraße“ mit schwerem Unterbau versehen worden und führte zu dem angrenzenden Militärgebiet „Seydlitzkaserne“. Die frühere Benennung „Tannenbergstraße“ wurde vermutlich wegen der vier Kasernen der deutschen Wehrmacht gewählt, die von dieser Straße aus leicht erreichbar waren (siehe Bismarckstraße, Schulstraße, Auf der Aeumes, Westfalenstraße).
Tannenberg ist ein Ort in Ostpreußen (polnisch Stebark), bei dem 1914 ein russisches Heer von deutschen Truppen besiegt wurde.
Am unteren Ende der Schlesischen Straße, Kreuzung Mendener Straße / Mendener Landstraße befand sich der Schleddenhof (siehe Mendener Landstraße). Als sog. „Kalorien-Kathedrale“ wurde 1978 das Spitzenheizwerk der Iserlohner Stadtwerke an der Ecke Schlesische Straße / Löbbeckenkopf nach Plänen des Iserlohner Architekten Ernst Dossmann errichtet. Mit Hilfe der mit Erdgas betriebenen Verbrennungsmaschinen wird hier bei Spitzenbedarf Fernwärme erzeugt, da die Versorgung mit Fernwärme aus dem Müllverbrennungswerk nicht ausreicht. Das Heizwerk ist durch Stahlrohrleitungen mit dem Müllheizwerk an der Giesestraße verbunden. Unterhalb der Schlesischen Straße befinden sich in nördlicher Richtung bis zu 150 Meter tiefe Stollen der ehemaligen Galmeigrube „Apollo“.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

drucken