Maria Kahle (1891-1975) gewann ab dem Ersten Weltkrieg mit ihren pathetischen Versen die Herzen nationalistischer Katholiken. Josefa Berens (1891-1969) stieß schon in Weimarer Zeit zur nationalsozialistischen Bewegung. Christine Koch (1869-1951) näherte sich um 1929 dem Rechtsaußenflügel der Heimatszene. Im Dritten Reich wurden diese drei Dichterinnen als „sauerländisches Dreigestirn“ geehrt und in Bronzebüsten verewigt. Sie standen nicht für Emanzipation ein, sondern dienten als Frauen dem Rassen- und Kriegsstaat. Nach 1945 ignorierten oder verharmlosten „regionale Kulturmacher“ ihre Beiträge zum Hitlerismus.
Peter Bürger, Mitbegründer des Christine-Koch-Mundartarchivs und ausgewiesener Kenner der sauerländischen Literaturgeschichte, forscht seit drei Jahrzehnten zur Geschichte des rechten Heimatsumpfes. Er wendet sich gegen aktuelle Versuche, z.B. eine Antisemitin wie Josefa Berens-Totenohl wieder „hoffähig“ zu machen.
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