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Laura Ford - Emissary Cat, Volksgarten Letmathe

Die Stadt Iserlohn ist dankbar, dass die Ulrich-Thiele-Stiftung diese großzügige Schenkung an die Letmather Bürgerschaft gemacht hat.
Wo könnte Kunst besser ihre Kraft und Wirkung entfalten als einem Ort wie dem Letmather Volksgarten, der der Erholung und Besinnung dient. Mit Laura Fords Skulptur „Emissary Cat“ besitzt die Stadt nun schon das zweite herausragende Kunstwerk eines britischen Künstlers. Marc Quinns Orchidee wurde als Dauerleihgabe der Fa. Dornbracht 2008 im Seilersee aufgestellt. Es wird wahrscheinlich nicht viele Kommunen in Deutschland geben, die eine ähnliche Bilanz aufweisen können, wenn man bedenkt, dass wir es hier mit Biennale-Teilnehmern zu tun haben, deren Werk längst in den großen Museen gezeigt und gesammelt werden. Ohne die Leidenschaft und das private Engagement von Einzelpersonen, wäre der Erwerb solch hochkarätiger Kunstwerke schlicht nicht möglich. Ein lebendiges Gemeinwesen lebt ganz wesentlich von diesem Engagement. Iserlohn kann stolz sein, dass es diese Initiativen gibt.
Kunst hat es, da ist Iserlohn gar keine Ausnahme, nicht immer leicht, was ohne Frage auch daran liegt, dass die Kunst es dem Betrachter nicht immer leicht macht. Kunst ist aber ein fundamentales Gut in einer freiheitlich verfassten Welt. Künstler sind ihrer Zeit oft weit voraus. Ihre Ideen dürfen größer sein und weiter fliegen. Der Zeitgeist mag den Träumen und Gestaltungen nicht immer zustimmen, doch am Ende ist Kunst immer ein Gewinn – und neben allen inneren Werten eben immer auch ein Symbol der Freiheit des Geistes, das wir achten und respektieren sollten. Wir haben schon schmerzhaft erfahren, welche verheerenden Auswirkungen ein doktrinärer Zwang für die kulturelle Identität und Kraft eines Landes haben kann.
Die „Entsandte Katze“ bezieht sich auf eine Romanvorlage des russischen Schriftstellers Michail Bulgakow. In „Meister und Margarita“ wird auf satirische Weise das Leben in Moskau in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geschildert. Der riesige Kater „Behemoth“ begleitet den Teufel, der als Zauberkünstler getarnt eines Tages in Moskau auftaucht. Laura Fords 3 Meter hohe Skulptur ist eine von mehreren Variationen zu diesem Thema. Die Gestalt mit dem schlanken menschlichen Körper, großem gesenkten Katzenkopf und langem, auf dem Boden aufliegenden Schwanz erfasst gleichzeitig einen Zustand der Nachdenklichkeit, der inneren Rastlosigkeit und des Gefangenseins. Man kann die ruhelos grübelnde, fantasievolle Figur in verschiedene Richtungen lesen, ein spannender doppeldeutiger Zusammenklang aus Gestaltung und Deutungspielraum.
Es ist eines der Kennzeichen von Laura Fords Kunst, dass sie vermeintlich harmlose Themen, z.B. aus der Kinderwelt, aufgreift und mit einer gehörigen Portion „Humor, Melancholie und Dunkelheit“ würzt. Die gegenläufigen Gefühle, die ihre Arbeiten auslösen, überraschen und berühren auf faszinierende Weise.

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