Mutter mit Kindern

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#stadtsache Grundschule Südschule

Die Dokumentation als PDF

Nachberichterstattung

29 Stadtforscher waren mit der App #stadtsache an der Südschule unterwegs gewesen, um ihr Schul- und Lebensumfeld zu untersuchen.

Neben zahlreichen Mitschülern, Eltern und politischen Vertretern nahmen auch  der Leiter des Ressorts Generationen und Bildung, Martin Stolte, und Baudezernent Thorsten Grote an der Abschlusspräsentation teil.
Der Stadt Iserlohn ist es seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, eine Stadt auch für Kinder zu sein. Eine Stadt, mit der sich Kinder identifizieren, in der sie Platz im öffentlichen Raum einnehmen, dessen Gestaltung sie beeinflussen können.

Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Stadtentwicklungskonzept Iserlohn 2040, das derzeit erarbeitet wird, ist Ziel des Projektes "Stadtforscher - Stadtgestalter".

Mit insgesamt fünf Tablets hatten die Kinder der Südschule die Sichtweise auf ihre Umwelt festgehalten und dem anwesenden Publikum präsentiert. Ihre Anregungen und Wünsche hatten sie in einem Brief formuliert.
So beklagten sie die Vermüllung ihres Schulhofes während des Wochenendes, baten um Renovierung der Schultoiletten und wünschten sich zusätzliche Schaukeln, Wippen und ein Klettergerüst auf dem Schulhof. Außerdem bedankten sie sich, dass sie mit der App arbeiten durften und machten deutlich, dass das Internet beim Lernen hilft.

Auch Schulleiter Ulrich Römer zeigte sich begeistert und bedankte sich für die Möglichkeit, am Projekt teilnehmen zu können.

Martin Stolte und Thorsten Grote freuten sich, dass die Kinder so konkrete Wünsche äußerten und sagten zu, dass sie die Anregungen und Wünsche mit in den Verwaltungsvorstand nehmen, der einmal wöchentlich unter Leitung des Bürgermeisters tagt.

Feedback des Schulleiters Uli Römer

"Das vom Kinder- und Jugendbüro initiierte Projekt  #stadtsachefand vom 03. bis 07.09.2018 an der Südschule statt.

Insgesamt 27 Kinder aus dem 4. Jahrgang nahmen in 5 Arbeitsgruppen an dem Projekt teil. Die Kinder hatten die Möglichkeit, sich nach der Vorstellung der mediengeleiteten Aktion für eine Teilnahme zu bewerben. Da allerdings die Bewerberzahl deutlich größer war als die Anzahl der Projektplätze, wurde letztlich gelost. Aus jeder der drei Klassen konnten 9 Kinder in die spannende Arbeitsphase starten.

Bereits in der Einführungsphase war eine sehr hohe Motivation unter den Kindern zu spüren. Die Erkenntnisse zur Arbeit mit dem Tablet-PC und die erstaunlichen Fähigkeiten der Software begeisterten die Schülerinnen und Schüler. Alle hatten durch die Organisation in kleinen Gruppen die Möglichkeit, eigene Erfahrungen mit der Technik zu sammeln. Dabei spielte es keine Rolle, welche Vorerfahrungen bereits vorhanden waren. Die unterschiedlichen Voraussetzungen waren hier kein Hindernis, da ein gegenseitiges Helfen und der permanente Austausch obligatorisch waren.

Mit dem gemeinsamen Kenntnislevel der Hard- und Software war der Übergang in die praktische Arbeit keine große Hürde mehr. Auch die permanente Hilfe durch die zugeordneten Teamer baute Hemmnisse ab und ließ die Kinder sehr selbstverständlich mit der Technik umgehen.

Die Arbeit begann mit der Bestandsaufnahme von Schule, Personal, Räumen, Einrichtungen, Projekten, Schulhof in positiver wie auch negativer Perspektive. Hiermit ließen sich dann problemlos angenehme, funktionierende Felder, aber auch die Problemfelder definieren. Die Perspektive der Kinder ließ den Beobachter einige Male erstaunt und zustimmend aufhorchen. Auch das städtische Umfeld sowie der Waldbereich als kindlicher Lebensraum wurden einer kritischen Prüfung unterzogen, Kritikpunkte wurden durch Verbesserungsvorschläge konkret untermauert. Die eigene Gestaltung als Alternative zu den teils unansehnlichen Gegebenheiten kam nun in künstlerischer Art und Weise zur Geltung. Hierdurch ergaben sich in der Öffentlichkeit, aber auch im Umfeld der Schule die eine oder andere konstruktive Kommunikation mit Menschen, die sich für die künstlerische Umgestaltung von Flächen oder Einrichtungen interessierten. Daher war eine "Öffentlichkeit" letztlich nicht nur durch die abschließende Präsentation im geladenen Kreis, sondern auch im öffentlichen Raum immer wieder gegeben.

Die gemeinsame Abschlusspräsentation fasste alle in der Hardware/Software gespeicherten Arbeitsspuren zu den angesprochenen Themen in Wort, Bild, Foto und Video zusammen. Die Medienkompetenz der Kinder erstreckte sich jetzt über die Nutzung/Anwendung der angesprochenen Darstellungsweisen, soziale Netzwerke rückten einmal weit in den Hintergrund.

Mit den beiden Dezernenten der Stadt Iserlohn, Martin Stolte und Thorsten Grote fanden sich auch zwei interessierte Adressaten für Ideen, Anregungen und Kritiken der Schülerinnen und Schüler im Veranstaltungsraum ein. Diese hoben hervor, dass sie viele konkrete Vorschläge mit in ihre Büros nehmen konnten, nicht - wie so oft - allgemeine Kritiken an bestehenden Zuständen. Die Verwaltung sagte zu, sich mit den aufgeworfenen Fragen beschäftigen zu wollen und versprach eine Rückmeldung an die Kinder. Auch Teile der Iserlohner Politik (Schul- und Jugendhilfeausschuss) zeigten sich interessiert und nahmen gerne entsprechende inhalte zur Diskussion mit in ihre Fraktionen.

Nach der großen Aufregung, die eine Präsentation in einem so großen Rahmen für jedes einzelne beteiligte Kind so mit sich bringt, schmeckten die vielen Snacks vom Obstbuffet besonders gut.

Neben der Arbeit mit Tablets, neben der sozialen Komponente der Gruppenarbeit in Projektform und neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Themen, die eine Teilhabe von Kindern am öffentlichen Leben/der öffentlichen Planung Wirklichkeit werden lassen, ist auch die Ansprache mit der eigenen Stimme, der Einsatz der Persönlichkeit für eine Sache und die damit verbundene Präsentation vor einem Adressatenkreis ein essentielles Lernziel zur politischen und gesellschaftlichen Bildung von Kindern. Alle diese Facetten sind in dem Projekt#stadtsacheenthalten und machen dieses empfehlenswert für weitere Einsätze, sicher auch für eine zielgerichtete Evaluation, um mögliche kleine Mängel (technischer wie pädagogischer Natur) beheben zu können."