Die Stadt Iserlohn hat sich zum Ziel gesetzt bis spätestens 2045 Klimaneutral zu werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei im Bereich der Stromerzeugung Photovoltaik. Diese Form der Stromerzeugung ist auch für Privatpersonen, z.B. im Ein- oder Zweifamilienhaus möglich.
Die Lichtenergie der Sonne kann in Wärme oder Strom umgewandelt werden, demzufolge wird zwischen den Technologien der Solarwärme und der Photovoltaik unterschieden. Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Lichtenergie mittels Solarzellen in elektrische Energie. Die Photovoltaikmodule erzeugen dabei Gleichstrom, der durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird, um diesen direkt im Hausnetz für den Betrieb von Geräten zu nutzen, Überschüsse können in das Stromnetz eingespeist werden. Mit einem Energiespeicher kann der Strom auch zeitversetzt genutzt werden.
Das Solarpotenzialkataster der Stadt Iserlohn zeigt, welche Dachflächen sich für eine solare Nutzung eignen. Insgesamt beträgt die Fläche der Dächer in Iserlohn derzeit 3,5 km² und allein davon sind 2,5 km² für den Einsatz von Solarenergie zumindest gut geeignet. Interssierte können mittels des Katasters schnell und unkompliziert begutachten und prüfen, ob sich die Installation einer Photovoltaikanlage oder einer Solarthermie-Anlage für sie lohnt.
Für eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 1 Kilowatt-Peak (kWp) sind ca. 6,5 bis 7,5 m² Modulfläche erforderlich, ein Vier-Personen-Haushalt benötigt durchschnittlich 5 Kilowatt-Peak (kWp), um seinen Energieverbrauch in der Jahresbilanz zu decken.
Die energetische Rücklaufzeit, auch Erntefaktor genannt, ist eine Angabe darüber, wie lange eine Anlage zur solaren Energienutzung in Betrieb sein muss, um die zu ihrer Herstellung aufgewendete Energie selbst produziert zu haben. Bei kristallinen Zellen beträgt die energetische Rücklaufzeit in Iserlohn ca. 2 bis 4 Jahre.
Derzeit wird von einer Lebensdauer von über 25 Jahren bei Photovoltaik-Anlagen ausgegangen. Eine Ausnahme bilden Wechselrichter, die eine ungefähre Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren erreichen. Regelmäßige Wartung und fachgerechte Montage sind für eine optimale Lebensdauer erforderlich.
Idealerweise speichert man die nicht genutzte erzeugte elektrische Energie in Batterien, damit sie zeitverschoben genutzt werden kann. Auf diese Weise lässt sich ein Autarkiegrad von bis zu 80 Prozent erreichen.
Photovoltaik-Anlagen lassen sich ideal mit Heizsystem mit Hilfe der Wärmepumpen kombinieren. Durch diese Kombination kann der Energieverbrauch eines Gebäudes erheblich gesenkt werden. Im Neubau werden Häuser, die mehr Energie produzieren als verbrauchen, so erst möglich.
Aufgrund der steigenden Bedeutung ressourcenschonender Energiequellen sind die Planer gefordert, die neuen Technologien von Beginn an mitzudenken. Daraus resultiert die klare Anforderung an Architekten und Planer, ganzheitliche Planungen zu entwickeln.
Fassaden und Dächer von Gebäuden weisen unterschiedliche architektonische und gestalterische Qualitäten auf und werden als Anbringungsort von Photovoltaik-Anlagen demzufolge auch unterschiedlich beurteilt. So ist die Anordnung von Solarpaneelen auf Fassaden und Dächern von bestehenden Gebäuden immer in Bezug zum Charakter des Gebäudes (Einfamilienhaus, mehrgeschossiges Gebäude, dekorierte oder glatte Fassade usw.) und zur Gesamtgestaltung zu setzen. Der weitaus häufigste Ort für die Montage von Photovoltaik-Anlagen sind Dächer. Bei der sichtbaren Montage einer Photovoltaik-Anlage auf einem bestehenden Bauwerk kann sich die ästhetische Gesamtcharakteristik des Gebäudes verändern.
Ein Neubau bietet die Chance, Solartechnologien von Anfang an in das Bauwerk integriert zu gestalten und zur Entwurfsaufgabe der Architektur zu machen. Bei der Gestaltung eines Gebäudes werden viele Entscheidungen, die die Gestaltung beeinflussen, getroffen. Mit der gestalterischen Integration solarer Anlagen kann die innovative Technologie gezeigt werden oder auch unsichtbar bleiben.
Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens, Sparkassendirektor Dr. Christoph Krämer und Stadtwerkegeschäftsführer Dr. Klaus Weimer (v.l.) unterzeichneten am 7. Dezember 2011 eine Kooperationsvereinbarung für das Solarpotenzialkataster im Iserlohner Rathaus.