© Jan R. Schäfer

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Plakat "Unter dem Schillerplatz"

Die Neugestaltung des Schillerplatzes wird in vielfältiger Hinsicht eine große Herausforderung, allem voran zunächst durch seinen komplizierten Untergrund, der geologisch und bergbaulich geprägt ist und zunächst für eine Neubebauung hergerichtet werden muss.

Aus den bisherigen Untersuchungen zum Baugrund hat sich mittlerweile ein besseres Verständnis für den schwierigen Untergrund ergeben. Allerdings lässt sich aus vorhandenen geologischen Modellen und alten Bergbaukarten keine allgemeinverständliche Darstellung ableiten.

Um die schwierigen Verhältnisse des Untergrundes am Schillerplatz verständlich darzustellen, wurde nun ein Schaubild in Kooperation zwischen der Stadt Iserlohn, dem Bergbaumuseum Bochum und dem Stadtmuseum Iserlohn erarbeitet. Das Schaubild zeigt stark vereinfacht die am Schillerplatz vorkommenden Gesteinsschichten und die von Menschen beeinflussten  Veränderungen des Untergrundes, welche für alle Baumaßnahmen im Zentrum Iserlohns große Herausforderung darstellen.

Aufgrund der Komplexität des Untergrundes  finden sich in der Darstellung die wichtigsten  „Störfaktoren“ wieder, die für eine Neubebauung und Gründung berücksichtigt werden müssen. Die Abbildung ist daher nicht maßstäblich, sondern vermittelt einen generellen Eindruck über die Untergrundverhältnisse. Neben der bildlichen Darstellung dienen kleine Erläuterungstexte zur ergänzenden Information zu den einzelnen Aspekten des Untergrundes.

Im 19. Jahrhundert musste sich die Stadt wegen der zentralen Lage trotz ihrer damals bekannten schwierigen Untergrundverhältnisse in dieses Gebiet ausdehnen. Der Schillerplatz ist durch intensiven Erzbergbau geprägt. Schon damals galt die ehemalige Lehmkuhle, in der Lehm zur Ziegelherstellung abgebaut wurde, als schwieriger Baugrund.

Die geologische Situation selbst ist gekennzeichnet von einem stark unregelmäßigen Untergrund mit porösen bis festen Kalksteinen. Diese sind teilweise von dicken Schichten aus Sand und Lehm überdeckt. Noch dazu wurde in der aktiven Bergbauzeit die Lehmkuhle mit Rückständen aus der Erzwäsche und mit Galmeischlämmen aufgefüllt. Aufgrund der Vielzahl von Bergbauschächten und Strecken wurden diese ebenso wie die geologischen Elemente exemplarisch und stark vereinfacht dargestellt.

Mit der graphischen Darstellung soll ein besseres Verständnis über den komplexen Baugrund und seine Herausforderungen für das Bauvorhaben vermittelt werden. Das Schaubild hängt im Waldstadtlabor (Nordengraben 10) und ist auf der Website www.schillerplatz-iserlohn.de zu finden.

Bei Rückfragen zu dem Plakat steht Dr. Felicitas Wolters – Abteilung Umwelt- und Klimaschutz – als Ansprechpartnerin zur Verfügung (Telefon 02371/217-2943, felicitas.wolters@iserlohn.de).

Video zur Erläuterung des Schaubildes "Unter dem Schillerplatz"

Dr. Felicitas Wolters - Abt. Umwelt- und Klimaschutz - und Dr. Dagmar Lehmann - Abteilung Stadtentwicklung und Grundstücke - haben zusammen ein Video zur Erläuterung des Schaubildes "Unter dem Schillerplatz" erstellt:

Youtube:

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Baugrunduntersuchung

Zur Analyse des Baugrundes am Schillerplatz wurde ein umfangreiches Bodengutachten in Auftrag gegeben. Dabei standen die folgenden Aufgabenstellungen im Zentrum der Analyse:

1. Ein verständliches Bild der geologisch-altbergbaulichen Rahmenbedingungen zu geben,

2. die Gründungen und die potenziellen Gefährdungen der Bestandsgebäude im Hinblick auf die geologisch-altbergbaulichen Verhältnisse zu beschreiben und

3. Hinweise für ggf. notwendige Sicherungsmaßnahmen der Bestandsgebäude (Karstadt-Warenhaus) und der öffentlichen Flächen (Schillerplatz, Vinckestraße) sowie für die Gründung ggf. neu zu errichtender Gebäude (neue Tiefgarage) zu geben.

Mit dieser Aufgabenstellung wurde das Gutachterteam GeoExperts am 21.02.2018 beauftragt.

Von vornherein war bekannt, dass im Projektgebiet Bergbau betrieben wurde und schwierige geologische Verhältnisse vorliegen. Die damaligen Gründungsschwierigkeiten beim Bau des Karstadt-Gebäudes gaben ebenfalls Anlass zur Sorge. Ebenso war bekannt, dass sich die optimistische Annahme beim Bau des Karstadt-Gebäudes, die Senkungen seien abgeklungen, leider nicht bewahrheitet hat und heute noch immer Senkungen im mm-Bereich pro Jahr stattfinden.

Neu ist die Einschätzung, dass laut Boden- und Altbergbaugutachter in Teilen des Schillerplatz-Areals eine latente - jedoch gemäß Einschätzung der Bezirksregierung keine akute - Tagesbruchgefahr vorliegt. Diese Problematik ergibt sich aus der Erkenntnis, dass neben dem bereits bekannten Bergbau zusätzlich oberflächennaher Bergbau am Standort zu erkunden ist.

Die Fertigstellung des Gutachtens erfolgte am 05.02.2019 mit einem ingesamt 510 Seiten langen Ergebnisbericht. Eine zusammenfassende Präsentation zu dem Gutachten können Sie hier öffnen.

Bohrungen am Schillerplatz

Im Jahr 2018 wurde der Baugrund am Schillerplatz-Areal durch die Firma GeoExperts intensiv untersucht. Dafür wurden durch eine Spezialfirma Erkundungsbohrungen entlang des Theodor-Heuss-Ringes, der Vinckestraße, der Laarstraße und im Nordengraben durchgeführt.

Die Bohrungen erfolgten bis zu einer Tiefe von bis zu 50m und ermöglichten einen Einblick in den Untergrund und damit in die Erdgeschichte von Iserlohn.

Als ein Ergebnis der Bohrungen konnte das folgende Ost-West-Profil des Schillerplatzes - stark vereinfacht - erarbeitet werden. Es zeigt die Situation des Schillerplatz-Areals mit den Honseler Schichten, dem Massenkalk, den gewachsenen Sanden und Lehmen sowie die Auffüllungen im oberen Bereich

Im Zeitraum von Dezember 2018 bis Februar 2019 wurden fünf Plakate mit allgemeinen Informationen zum Untergrund des Schillerplatzes sowie zu den durchgeführten Bohrungen in der Schiller BOX ausgestellt. Sie können die Plakate hier öffnen.