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Grußwort zu Weihnachten und zum Jahreswechsel 2022/2023

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Iserlohnerinnen und Iserlohner,

Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür und waren selten mit so viel Ungewissheit verbunden wie in diesem Jahr. Die Lage in der Ukraine ist nach wie vor besorgniserregend und das Thema Corona ist auch noch nicht endgültig abgeschlossen. Die Preise steigen in vielen Bereichen und vor allen Dingen sind es die Energiekosten, die zunehmend die finanziellen Möglichkeiten von immer mehr Menschen in Iserlohn übersteigen.

„Wann können wir wieder unser normales Leben ohne Einschränkungen führen?“ Diese und weitere offene Fragestellungen beschäftigen uns derzeit und werden uns leider auch in das neue Jahr begleiten.

Bezüglich des Coronavirus bin ich weiterhin davon überzeugt, dass die Impfung den besten Schutz bietet. Bitte kümmern Sie sich um diesen Schutz – für Sie selbst, aber auch für die Allgemeinheit. Wie gut Impfungen vor schweren, vor allem tödlichen Verläufen einer Coronainfektion schützen, können wir auch daran sehen, dass seit Sommer 2021 deutlich weniger Menschen mit oder an einer COVID-Erkrankung gestorben sind, als in den Monaten zuvor. Dennoch ist die Zahl der seit Beginn der Pandemie Verstorbenen für uns alle sehr bedrückend und selbstverständlich ist jede und jeder Einzelne ein Mensch zu viel. Wir als Gemeinschaft und ich ganz persönlich trauere mit den Familien und Freunden um diese Toten. Wir dürfen sie nicht vergessen.

Und dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen Energiekrise, Ukrainekrieg und Corona meistern werden, wenn wir weiter zusammenhalten. In den mittlerweile fast drei Jahren, in denen weite Teile unseres Lebens vom Coronavirus bestimmt waren und weiterhin sind, habe ich neben vielen traurigen auch sehr viele hoffnungsvolle Situationen erlebt. Gleiches gilt für die bewegenden Monate seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022. Welche Tragödien und welches Leid sich in der Ukraine ereignet haben, ist nicht zu greifen und auch nicht annähernd zu erfassen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. All den Betroffenen gilt deshalb unser ganzes Mitgefühl!

An ganz vielen verschiedenen Stellen in Iserlohn gibt es eine unglaublich große Einsatz- und Hilfsbereitschaft. Deshalb möchte ich ausdrücklich allen danken, die sich im vergangenen Jahr eingesetzt haben. Sei es im Kampf gegen das Virus oder bei der Unterbringung und Unterstützung der mittlerweile ca. 1.200 Menschen aus der Ukraine, die wir in Iserlohn aufgenommen haben.
Zu denen, die sich eingebracht haben, gehören selbstverständlich auch alle, die sich an Regeln und Hinweise gehalten und, auch wenn es schwerfiel, sich eingeschränkt haben, sich haben impfen lassen und sich somit verantwortungsvoll gezeigt haben. Bei der Unterbringung der Flüchtlinge konnte in gemeinsamer Anstrengung bisher vermieden werden, Sport- und Veranstaltungshallen als Massenunterkünfte nutzen zu müssen, wie es in vielen anderen Kommunen bereits der Fall ist. Die Unterbringungssituation der Flüchtlinge in unserer Waldstadt kann man nicht nur als vorbildlich, sondern vor allem als menschenwürdig bezeichnen und bedanke mich herzlich bei den ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern und den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung für ihre hervorragende Arbeit!

Diese gelebte Solidarität werden wir weiterhin brauchen, deshalb bin ich froh, dass sie für so viele Menschen in Iserlohn zu ihrer Grundüberzeugung zählt. Wir müssen weiter aufeinander aufpassen, damit niemand auf der Strecke bleibt. Wir dürfen uns in dieser Situation nicht auseinanderdividieren lassen. Die aktuelle Situation führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig und wertvoll Ehrenamt und aktive Hilfe am Nächsten sind! Wie viel ärmer wäre unsere Gesellschaft ohne dieses Engagement?!

Daher begrüße ich das von den Schülerinnen und Schülern des Friederike-Fliedner-Berufskollegs initiierte Projekt „Senioren-Wunschbaum“, das in diesem Jahr erstmalig besteht. Ein wirklich sinnvolles Projekt, um vereinsamten oder finanziell schlechter gestellten Seniorinnen und Senioren zu Weihnachten eine kleine Freude zu bereiten. Ebenso gibt es auch in diesem Jahr wieder die Weihnachtswunschbaum-Aktion für Kinder, die bereits in den vergangenen Jahren Kinderaugen zum Strahlen brachte. Ursprünglich von der Flüchtlingshilfe ins Leben gerufen, wird dieses tolle Projekt nun zum zweiten Mal in Folge vom Verein „Bürger helfen Bürgern“ durchgeführt.

Liebe Iserlohnerinnen und Iserlohn,
egal, wie lange die verschiedenen und einander überlagernden Krisen noch dauern, wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn noch kein Ende absehbar ist. Denn wenn wir zusammenhalten und uns Zuversicht bewahren, können wir mehr schaffen, als uns klar ist. Auch in diesem Jahr haben wir wichtige Projekte in Iserlohn abgeschlossen, nennen möchte ich an dieser Stelle die Fertigstellung des Herbert-Nolte-Platzes in Oestrich und die gelungenen Feierlichkeiten zur Übergabe des Platzes an den Stadtteil.

Vor uns liegen viele weitere große Projekte, die es weiter voranzutreiben gilt. Sicherlich ist es für Sie alle von großem Interesse, wie sich das Schillerplatz-Areal verändern und wie das neu entstehende Zentrum im Herzen Iserlohns nach der Fertigstellung aussehen wird. Bis zur Fertigstellung wird noch einige Zeit vergehen, die Abbrucharbeiten aber sind bereits weit vorangeschritten und das Gelände bietet Freiraum für eine stadtbildprägende Neugestaltung. An dieser Stelle entsteht das Wohnzimmer unserer Innenstadt und unser aller Augenmerk muss auf einer nachhaltigen und architektonisch herausragenden Bauweise und einer Optimierung der Aufenthaltsqualität liegen. Die Zukunft unserer Innenstadt wird hier mitentschieden.

Als weiteres Projekt ist die Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhof-Areals am Stadtbahnhof, dem sog. „Wissenscampus“ zu nennen, sowie notwendige Investitionen in die Schulinfrastruktur unserer Stadt und anstehende Investitionen bei der Feuerwehr – Projekte und Investitionen von denen Iserlohn profitieren wird.

Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir alle haben ein schwieriges Jahr hinter uns. Und es zeichnet sich leider ab, dass uns noch harte Monate bevorstehen. Die kalte Jahreszeit hat bereits zeitweise ihrem Namen alle Ehre gemacht und tatsächlichen Auswirkungen der als Damoklesschwert über uns schwebenden Energiekrise lassen sich nur schwer einschätzen. Wenn Sie Schwierigkeiten bekommen, Ihre Heizkosten zu finanzieren, nehmen Sie Kontakt zu den zuständigen Stellen auf. Achten Sie bitte unbedingt auf Ihre Nachbarn. Aus falscher Scham schrecken gerade Seniorinnen und Senioren davor zurück, ihnen zustehende finanzielle Unterstützung zu beantragen. Es darf nicht sein, dass jemand aus Geldmangel in einer kalten Wohnung friert.

Persönlich wird bei all den Prognosen und Diskussionen rund um Gesundheit, Klima und finanzielle Absicherung manchen ein ungutes Gefühl beschleichen und die Sorge in den Vordergrund treten lassen. Von elementarer Bedeutung ist es aber, seinen Blick nicht beständig auf die eigenen Sorgen und Ängste zu richten.

Auch hier gilt: Ändern wir unseren Blickwinkel. Wenden wir uns ab von dem, was uns ängstigt, hin zu dem, wofür wir dankbar sein können. Dankbarkeit, eine dankbare Haltung verändert unser Wesen, steigert unser Wohlbefinden und macht uns letztendlich glücklich! So erhalten wir neue Kräfte, um gemeinsam die vor uns liegenden Herausforderungen anzugehen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich trotz und gerade in dieser angespannten Lage ein friedvolles Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und ein gutes neues Jahr. Nehmen Sie eine Portion Optimismus und Durchhaltevermögen mit und bleiben Sie vor allem gesund!

Ihr

Michael Joithe
Bürgermeister