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Sabine Bungert & Stefan Dolfen

05. August - 24. September 2023

Sabine Bungert und Stefan Dolfen zeigen in der Städtischen Galerie Iserlohn zwei Themen, die sie 2018 und 2022 in den USA fotografiert haben. Im Sommer 2018 reisten die beiden Fotografen durch sieben Bundesstaaten der USA. Mit dem Thema "Kudzu" wird der Einfluss einer hochinvasiven Pflanze auf die ursprünglich artenreichen Südstaaten Amerikas beschrieben. Um das Thema "Black Cowboys" umsetzen zu können, reisten sie 2022 noch einmal quer durch die USA, um sich auf die Spuren der Black Cowboys zu begeben. Sie trafen sich mit Rodeoreitern und Rodeoreiterinnen, Farmern und Farmerinnen, Mitgliedern schwarzer Reitclubs, dem Gründer des Black Cowboy Museums und besuchten Black Cowboy Festivals.

Black Cowboys

Das romantisierte Image des weißen Cowboys prägt bis heute das Bild des „Wilden Westens“. Mit der Realität hat dieses Stereotyp nicht viel zu tun. Ein Viertel der Cowboys waren Afroamerikaner und haben diesen legendären Abschnitt der amerikanischen Geschichte entscheidend mitgeprägt. Doch Hollywood hat einen Mythos erschaffen, der aus ausnahmslos weißen "Westernhelden“ bestand, die zudem häufig nach realen schwarzen Vorbildern entwickelt wurden. Somit wurde die Bedeutung der Schwarzen für die Entwicklung der USA übergangen. Durch dieses „Whitewashing“ weiß heute kaum jemand von der Existenz schwarzer Cowboys.

In den letzten Jahren ist in den USA eine starke schwarze Gemeinschaft entstanden, deren Anhänger sich wieder als Black Cowboys bezeichnen. Die modernen Black Cowboys halten Pferde, betreiben Farmen, gründen schwarze Reitclubs oder trainieren hart, um an Rodeos teilzunehmen. Sie versuchen die Erinnerung am Leben zu erhalten, verstehen sich aber auch als Streetworker und wollen junge Schwarze für das Reiten und ihre eigene Kultur interessieren.

Diese Arbeit wurde durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild Kunst gefördert.

Kudzu

„The vine that ate the south“ nennen die Einheimischen diese Pflanze, die seit vielen Jahren die amerikanischen Südstaaten erobert. Ursprünglich im asiatischen Raum beheimatet, wurde Kudzu 1876 in die USA eingeführt, um die Bodenerosion zu stoppen. Doch aufgrund der milden Winter und dem Fehlen natürlicher Fressfeinde, konnte das hoch invasive Gewächs sich unkontrolliert ausbreiten. Heute ist Kudzu ein riesiges Problem. Die Kletterpflanze erobert nicht nur Zäune, Strommasten und Eisenbahnschienen, Kudzu überwuchert ganze Wälder und Häuser.

Die zugewachsenen Landschaften faszinieren. Bäume erinnern an Gestalten aus einer Fabelwelt und Wälder wirken wie verzaubert. Doch der schöne Schein birgt eine bittere Wahrheit. Überwucherte Bäume sterben und Tiere finden weniger Nahrung, wodurch sich die Artenvielfalt deutlich reduziert. Eine dramatische Entwicklung für die ursprünglich sehr artenreichen Südstaaten. Kudzu hat die Landschaft des amerikanischen Südens nachhaltig verändert.

Eröffnung der Ausstellung:

Freitag, 18. August 2023 um 19.30 Uhr

 

Sabine Bungert & Stefan Dolfen werden anwesend sein.

Zur Ausstellung "Kudzu" ist eine gleichnamige Publikation erschienen.

 

alle Abb: ©Sabine Bungert & Stefan Dolfen