Mutter mit Kindern

Medien-Fachtag der Stadt Iserlohn – "Die präventive Arbeit in der heutigen Medienwelt – Erkennen, Verstehen, Handeln!"

Präsenzveranstaltung am 11. Mai 2023

Zu diesem Themenkomplex fand 2022 eine Online-Informationsveranstaltung mit rund 50 Teilnehmenden aus Jugendhilfe und Schule im digitalen Format statt. Vorausgegangen war ein Antrag  aus dem politischen Raum zur digitalen Gewalt an Schulen. Organisiert wurde diese Veranstaltung von der Abteilung Jugendarbeit/Jugendschutz der Stadt Iserlohn.

Am Donnerstag, 11.05.2023, konnte der ganztägige Medien-Fachtag nun in Präsenz in den Tagungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten der SASE gGmbH stattfinden.

Teilgenommen haben an diesem Fachtag über 60 Fachkräfte aus der kommunalen Jugendhilfe und den Schulen aus dem Primar- und Sekundarbereich sowie fachlich Interessierte. Warum dieser Fachtag? Die Antwort ist einfach: Aufgrund der Komplexität und Vielfältigkeit der Thematik. Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage in Haushalten mit einem breiten Repertoire an Mediengeräten auf (Smartphone/Handy, Laptop, Tablet, Spielekonsolen, Radio, Fernsehen etc.). Die intensive Nutzung dieser Medien zeigt, wie wichtig die Vermittlung eines bewussten Umgangs mit Chancen, aber auch Risiken verschiedener Medien ist. Die Verbreitung von unangebrachten, teils strafbaren Inhalten, aber auch die exzessive Mediennutzung, Cyber-Mobbing, Cyber-Grooming, Hass-Kommentare und Fake-News stellen teils erhebliche Problemlagen in der realen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen dar.  Dieser Fachtag sollte den pädagogischen Fachkräften ein Stück Handlungskompetenz näher bringen.

Ein breites Themenspektrum mit medialen Risikobereichen wurden an dem Fachtag in Form von Vorträgen und Workshops gemeinsam bearbeitet. Die Information und der Austausch sollten dabei im Vordergrund stehen: „Die Ausbildung von Medienkompetenz kann nicht früh genug anfangen und zwar für alle: Kinder, Familien und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Der Medien-Fachtag war dafür DAS Netzwerk und die Fachinformation, die wir brauchten! Mein Dank gilt den Organisatoren!“, so Anja Ihme, Schulleiterin von der Grundschule Im Wiesengrund.

Nach einer Begrüßung durch Jugendamtsleiter Kai Maibaum folgte ein interaktiver Einstieg in den Fachtag in Form eines Medienquizes. Danach berichtete Laura Eichler von der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW aus Köln von der medienpädagogischen Angebotsvielfalt ihrer Institution. Die Teilnehmenden besuchten danach jeweils  Workshops im Vormittags – und Nachmittagsbereich. Die Inhalte der Referierenden waren breit gestreut und die Workshops waren gut besucht. Insgesamt wurden fünf inhaltliche Workshops zu spezifischen Themen aus dem Medienbereich angeboten.

So bearbeitete Kriminalhauptkommissar Uwe Kunold vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei im Märkischen Kreis die „kriminalpräventiven Ansätze und Maßnahmen für die Schulen – Gefahren im Internet & beim Chat – strafrechtliche Aspekte und gesetzliche Neuerungen bei der Strafbemessung“, der Diplom-Psychologe und Leiter des Zweckverbandes für psychologische Beratungen und Hilfen in Iserlohn, Michael Röhrig, berichtete über die „Medienkompetenz in der Erziehungsberatung“ und der freiberufliche Medienpädagoge Tobias Schmölders nahm die Worksshopteilnehmenden mit in die „Social Media Nutzung von Heranwachsenden – Faszination und Problemlagen“. Unter dem Titel „Kinder, Jugendliche und der Hass im Netz: Was tun gegen Cybergewalt und Cybermobbing“  bekamen die Workshopteilnehmenden wichtige Information von Evelyn Schuster von der Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW aus Düsseldorf, so dass letztlich Laura Eichler sich der wichtigen Frage widmete: „Schnittstelle Medien- und Schutzkonzept. An welchen Stellen müssen wir digital denken?“

Viele Teilnehmende nahmen auch das Angebot in den Pausen wahr, das Projekt „Mobil im Netz - Medienmobil“ von Lebenswert e.V. und dem CVJM Iserlohn zu betrachten und sich am Infostand des Kommissariats für Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei im Märkischen Kreis auszutauschen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Imran Topouz, langjähriges Mitglied des Kinder- und Jugendrates der Stadt Iserlohn.

Alle Teilnehmenden waren sich über das gute Format und die Austragung des Medien-Fachtages einig: „Besonders das Lob von der Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW aus Düsseldorf, dass dieser Fachtag in der Region als einzigartig betrachtet werden und als „best-practise“-Beispiel im Rahmen der präventiven Medienarbeit für vergleichbare Kommunen verwendet werden kann, hat uns sehr erfreut und zeigt uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, so Jörg Simon vom erzieherischen Kinder- und Jugendschutz der Stadt Iserlohn. „Eine Neuauflage im nächsten Jahr wollen wir unter Vorbehalt der Auswertung der digitalen Feedback-Abfrage auch gerne wieder anstreben“ lautete das Fazit von Ronny Badtke, Abteilungsleiterin Jugendarbeit der Stadt Iserlohn.

Weitere Inhalte des Medien-Fachtages sind aus dem Programmablaufplan ersichtlich.