30 Schülerinnen und Schüler der Südschule und der Burgschule verbrachten ihre Herbstferien im Wald und auf den Wiesen des Waldpädagogischen Zentrums. Der Lernort Natur bot den Kindern, die zumeist aus Syrien, der Türkei, Bulgarien, Polen und der Ukraine kommen, intensive und ganzheitliche Lernmöglichkeiten für ihre Zweitsprache Deutsch. Der Wald und die Natur sind gerade in diesen Zeiten ein anregendes wie auch gesundes Lernfeld. Auf Empfehlung der jeweiligen Klassenlehrerin bekommen die Kinder eine Anmeldung für das Sprachcamp.
Für viele Kinder ist es ein Abenteuer, bei Wind und Wetter über einen so langen Zeitraum draußen zu sein und mit allen Sinnen die Natur zu erfahren. Sie bauten Waldsofas, die zu ihren „Wohnzimmern“ wurden. Die Kinder erhielten Forschungsaufträge und traten in angeregte Dialoge miteinander. Die neu gelernten Worte wurden unter anderem in „Wörtergläsern“ gesammelt. Die Kinder lernten, genau hinzuschauen, und entdeckten dadurch Pflanzen und kleine Tiere. Sie wurden angeregt, die Farben, Formen und Namen zu benennen. Die Gruppenleiterinnen boten kleine Werkstätten an, um das Sprechen, Rechnen, Zählen und Schreiben herauszufordern.
Jeden Tag bereitete eine kleine Gruppe die Rohkost für alle zu. Sie schnitten Gurken, Paprika, Möhren, Äpfel und Bananen und nutzten auch diese Tätigkeit, um alles zu benennen und in ganzen Sätzen zu sprechen. Denn oftmals fehlen den Kindern die Verben und die Artikel, um flüssig zu sprechen. Dieser Prozess wurde durch das Singen von Camp-Liedern zum Spracherwerb unterstützt.
Das Camp fand zum 13. Mal in Kooperation mit dem Waldpädagogischen Zentrum statt und wurde tatkräftig vom Team der Waldschule, insbesondere von Burkhard Laaser, unterstützt. Er resümierte: „Es ist ein echter Quantensprung in der Sprache nach nur zehn Tagen.“
Im grünen Klassenzimmer wurden alle mit einem warmen Mittagessen von Krug Catering aus Letmathe verköstigt.
Organisiert und begleitet wurde das Sprachcamp von Jana Marek aus der Abteilung Pädagogik bei der Stadt Iserlohn. Im eingespielten Team arbeiteten Maria Gandul, Alin Geitmann-Rompza, Krista Krampe und Kathrin Jäger. Unterstützt wurden sie von Miguel Brückner-Russello, Alessio Borrello und Tim Meidow, die im Rahmen ihres Praktikums mitwirkten.
Am Freitag, 24. Oktober, endete das zehn-tägige Sprachcamp und die Kinder erhielten ihre Urkunden und Waldhefte. Wichtig ist, dass sie damit einen Gesprächsanlass haben, um das Erlebte zu Hause und in der Schule zu erzählen. Dadurch wird die Sprache weiter gefestigt.