Mutter mit Kindern

App #stadtsache

Wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche schon frühzeitig demokratische Teilhabe kennenlernen, stellte Jochen Köhnke, Leiter des Ressorts Kultur, gleich zu Anfang seiner Begrüßung zur Auftaktveranstaltung des Projektes "Stadtforscher-Stadtgestalter" in den Aktionsräumen des Kinder- und Jugendbüros dar.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und schrumpfender Einwohnerzahlen in den Städten habe das Kriterium der Kinder- und Familienfreundlichkeit eine besondere Bedeutung. Kinder- und familienfreundliche Entwicklung von Städten und Gemeinden sei eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Städte.
Das Projekt "Stadtplaner-Stadtgestalter", für das das Kinder- und Jugendbüro 2018/2019 eine Förderung aus dem Programmm "Stark für Beteiligung" des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe erhält, biete diese Möglichkeit der frühen gesellschaftlichen Teilhabe an der Stadtgestaltung.
Besonders erfreulich sei es, dass dieses Projekt in Iserlohn fachübergreifend initiiert werde und er an diesem Abend Fachleute aus den unterschiedlichen Bereichen begrüßen könne.

Neben Mitarbeitern der Bauverwaltung waren vor allem die Schulleiter und Lehrer der drei für das Projekt ausgewählten Schulen, aber auch Interessierte aus den Offenen Ganztagsschulen und Mitglieder des Kinder- und Jugendrates der Einladung des Kinder- und Jugendbüros gefolgt.

Das Projekt wird in unterschiedlichen Formaten vom Kinder- und Jugendbüro während des Jahres angeboten. Allen gemeinsam ist die Arbeit mit der App #stadtsache, die von Bildungsjournalistin Anke M. Leitzgen und ihrem Team entwickelt wurde. Frau Leitzgen stellte die Arbeit mit der App vor, mit der die Kinder ihren Lebensraum, ihr Quartier erkunden - eine Art Schnitzeljagd durch ihren Stadtteil und zu ihren Lieblingsplätzen. Mit Fotos, kleinen Videos und Geräuschen können sie gleich an Ort und Stelle dokumentieren und kommentieren, wie zufrieden sie mit Radwegen, Spielplätzen oder Streetsportanlagen sind, was ihnen fehlt und welche Verbesserungen sie sich wünschen. Eine App mit der sie den Stadtplanern und der Politik sichtbar machen, wie Kinder die Stadt sehen!

Das Projekt startete 2018 an der Grundschule Lichte Kammer. Gemeinsam mit Frau Leitzgen untersuchte das Team #stadtsache des Kinder- und Jugendbüros, bestehend aus Mitgliedern des Kinder- und Jugendrates und des Büros Halfmann-Design, an fünf Tagen das Schulumfeld der Schule im Stadtteil Heide-Hombruch.

Nach den Sommerferien ging es an der Südschule in der Innenstadt weiter.
Ebenso hat sich die Gesamtschule Seilersee am Projekt beteiligt und an fünf Tagen Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen mit Tablets ihr Schulumfeld untersuchen lassen.

Die Offenen Ganztagsschulen hatten die Möglichkeit, das Team #stadtsache an zwei aufeinanderfolgenden Tagen anzufordern, um den Quartiersraum untersuchen zu lassen.

Die Mitglieder des Kinder- und Jugendrats waren zweimal monatlich bis zum Ende des Jahres als Stadtforscher unterwegs.

In den ersten drei Wochen der Sommerferien 2018 bezogen die Stadtforscher auf dem Stiftungshof in Kalthof Quartier. Von dort aus unternahmen sie Exkusionen in verschiedene Stadtteile und führten, ausgestattet mit Tablets, Stadtteilerkundungen mit der App #stadtsache durch. Die unterschiedlichen Eindrücke wurden gemeinsam mit verschiedenen Künstlern in kreative Ideen und Aktionen umgesetzt, um dann wieder Einfluss auf die Gestaltung der Stadt zu nehmen.

Es wurden Fassaden am Computer gestaltet, Pflastersteine und Bäume dekoriert, Gesichter und coole Typen im Stadtteil untergebracht oder auch Stadtführungen vorbereitet. Vom 16. Juli bis 3. August 2018 machten zahlreiche interessante Installationen von Kindern in den verschiedenen Stadtteilen auf das Thema "Stadtplanung - Leben im urbanen Raum" aufmerksam.

Die Installationen, Objekte und mobilen Aktionen wurden fotografisch und filmtechnisch dokumentiert und zum Weltkindertag 2018 Iserloner Geschäftsleuten angeboten, um sie in den Geschäften und Schaufenstern der Innenstadt auszustellen.

Darüber hinaus sollten alle Stadtforscher- und Stadtgestalterergebnisse bis Mai 2019 in einen Stadtplan für Kinder eingearbeitet werden und beim Stadtentwicklungskonzept Berücksichtigung finden.

Die Ergebnisse des Projekts

Die Ergebnisse bei Kids & Kunst 2018 sowie an verschiedenen Grundschulen und Offenen Ganztagsschulen werden auf den folgenden Seiten ausführlich präsentiert:

Über die Grenzen Iserlohns bekannt!

Zu unserer großen Freude ist zu dem Projekt ein Bericht vom Netzwerk Innnenstadt NRW in deren Magazin zum Thema "Jugendbeteiligung in der Stadt" veröffentlicht worden.

Flüchtlingsarbeit mit der App

Seit Oktober 2017 nutzt das Kinder- & Jugendbüro die App"#stadtsache. Die App ist hilfreich, um seine Umwelt zu erkunden, kennenzulernen und Kinder und Jugendliche an dem Geschehen um sie herum zu beteiligen.
Eine Auswahl an Fragen und Aufgaben, für jeden verfügbar, der ein Internetfähiges Handy oder Tablet besitzt, ermöglicht eine technische Schnitzeljagd durch alle Städte Deutschlands. 

Mit Flüchtlingskindern entdecken wir die "neue Welt" und fotografieren, bearbeiten Bilder und drehen kleine Videosequenzen um zu zeigen, was wir hierbesonders spannend, aufregend oder auffällig finden.
Aufgenommenes Material kann schnell und ohne Aufwand gestaltet, hochgeladen und unterschiedlichen Themen zugeordnet werden. Dieser Vorgang ist dann für jeden Nutzer der App sichtbar.
Die Bedienung ist sehr einfach und selbsterklärend und die Teilnehmer können gleich loslegen, ohne, dass es einer besonderen Einführung bedarf. Tolle Aufnahmen sind bereits entstanden und viele weitere werden folgen!