„Iserlohn und der deutsche Kolonialismus“ - Stadtgeschichtliche Vortragsreihe in Kooperation mit dem Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt an der FernUniversität Hagen und der VHS Iserlohn
Im Jahr 1855 hielt Pfarrer Albert Florschütz in Iserlohn eine Vorlesungsreihe zum Islam, die im selben Jahr in einem lokalen Verlag publiziert wurde. Aktueller Anlass war der Krimkrieg, der auch in Deutschland das Osmanische Reich verstärkt in den Blickpunkt rückte. Dieser „Weltkampf“, der „im Oriente um die europäische Türkei entbrannt“ war und „über die Existenz des mohammedanischen Reiches in Europa“ entscheiden würde, veranlasste Florschütz, seinem Publikum die „Glaubens- und Sittenlehre der Türken“ nahezubringen. Als hätte der Sultan in Istanbul ihm die Feder geführt, sah er in der „Türkei“ die muslimische Führungsmacht, was nicht nur deshalb von besonderer Brisanz war, weil sich das Osmanische Reich nach wie vor auf europäischen Boden erstreckte. Entscheidend war vielmehr seine Überzeugung, dass zwischen Christentum und Islam ein Existenzkampf ausgefochten wurde, der nur mit dem Untergang einer der beiden Seiten enden konnte. Wo sich der Iserlohner Geistliche mit seinem offensiv propagierten Islambild in einer zeitgenössischen Öffentlichkeit zwischen aufkommender Wissenschaft, gesellschaftlichen Ängsten und politischer Überheblichkeit bewegte, soll im Mittelpunkt dieses Vortrags stehen.
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