Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

auch wenn manche von Ihnen es vermutlich gar nicht mehr hören möchten, komme ich nicht darum herum, die Corona-Krise in meinen Weihnachtsgrüßen an Sie zu thematisieren. In diesem Jahr war schlichtweg alles anders.

Seit März 2020 hat die Corona-Pandemie auch das Leben in Iserlohn bestimmt. Viele Veranstaltungen, Feste und Feiern, dazu zählten u. a. leider auch das Iserlohner Schützenfest und die Weihnachtsmärkte, konnten nicht stattfinden. Aber nicht nur die großen gesellschaftlichen Ereignisse, sondern auch vieles von dem, was wir uns mit der Familie oder mit Freunden vorgenommen hatten, musste ausfallen. Auch im Rathaus konnte kein Termin stattfinden, ohne die zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden Regelungen einzuhalten. Sogar Ehrungen oder Preisvergaben konnten aufgrund der notwendigen Einschränkungen nicht im verdienten Rahmen gefeiert werden, fanden unter Bedingungen statt, die wir uns vor einem Jahr nicht hätten vorstellen können oder wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.

Doch trotz aller Einschränkungen sollten wir uns bewusst machen, dass es noch wesentlich Schlimmeres gibt, als Abstände einzuhalten, Hygieneregeln zu beachten oder Kontakte zu reduzieren. Und so wünsche ich vor allem den Menschen Kraft, die in dieser schwierigen Zeit den Verlust eines Familienmitgliedes, des Partners oder eines Freundes beklagen mussten, ohne die normalerweise dazugehörenden trostspendenden Umarmungen ihrer Mitmenschen. Ebenso wünsche ich auch den Menschen Kraft, die aufgrund der Krise in wirtschaftliche Not geraten sind, schlimmstenfalls Ihren Arbeitsplatz verloren haben, Kurzarbeitergeld oder Krankengeld beziehen mussten und somit für ihre Familien und sich selbst nicht in gewohntem Maße sorgen konnten.

Trotz aller negativen Auswirkungen gibt es aber die berechtigte Hoffnung, dass die Verabreichung des bereits entwickelten Impfstoffs dazu führt, die Infektionszahlen rückläufig werden zu lassen und das Virus „in den Griff“ zu bekommen. Zuversichtlich stimmt mich aber auch die Beobachtung, dass Menschen durch die Krise wieder zueinander gefunden und sich gegenseitig unterstützt haben! Wir haben erkannt, auf wen wir uns verlassen können und wir hatten Gelegenheit, darüber nachzudenken, was für unser Zusammenleben wirklich wichtig ist und wie unerlässlich soziale Kontakte für jeden Einzelnen sind.  

Ich möchte die Gelegenheit gerne nutzen, mich an dieser Stelle bei Ihnen allen zu bedanken. Abgesehen von einigen wenigen Uneinsichtigen, bin ich sehr zufrieden damit, wie wir die Krise bislang gemeinsam bewältigt haben. Dies gilt nicht zuletzt auch für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung unserer Stadt, die seit Monaten enormen Belastungen ausgesetzt sind.

Danken möchte ich darüber hinaus auch den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen in Iserlohn. Gerade jetzt zeigt sich eindrucksvoll, welchen Beitrag Sie alle nicht nur in dieser Krise, sondern Jahr für Jahr leisten, um das Leben in unserer Stadt bunt und abwechslungsreich zu gestalten. Es fühlt sich in diesen Tagen gut an, zu wissen, dass in Iserlohn eine funktionierende und solidarische Zivilgesellschaft existiert. 

Verbunden mit dem Wunsch, dass ich zum Ende des nächsten Jahres auf ein insgesamt schöneres Jahr zurückblicken kann, wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, frohe und besinnliche Weihnachtstage sowie einen guten Übergang in ein glückliches neues Jahr 2021.

Lassen Sie uns einander auch im kommenden Jahr mit Rücksicht, Disziplin und Respekt begegnen, dann werden wir nicht nur die Corona-Krise meistern, sondern auch die vielen Projekte, die in Iserlohn anstehen, gemeinsam erfolgreich umsetzen.

Bleiben Sie bitte gesund, herzliche Grüße

Ihr

Michael Joithe
Bürgermeister