Pressemitteilung der Stadt Iserlohn

Ein Westfale im globalen Kolonial- und Sklavenhandel - Vortrag über Friedrich Romberg (1729-1819)

Am Dienstag, 5. September, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe des Stadtarchivs Iserlohn, die im zweiten Halbjahr unter dem Thema „Iserlohn und der deutsche Kolonialismus“ steht, fortgesetzt.

Prof. Dr. Magnus Ressel von der Universität Bremen wird das wechselhafte Leben des Friedrich (von) Romberg (1729-1819), der als Westfale im globalen Kolonial- und Sklavenhandel zu Reichtum kam, vorstellen. Er wird dabei insbesondere auf dessen Verbindungen zwischen den karibischen Plantagen und Westfalen eingehen.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der „Alten Post“ (Mulitfunktionsraum, Theodor-Heuss-Ring 5, 58636 Iserlohn). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kooperationspartner der stadtgeschichtlichen Vortragsreihe sind die FernUniversität in Hagen und die VHS Iserlohn.

Friedrich Romberg verlebte seine letzten zehn Jahre wie seine erste Lebensdekade: Ohne Vermögen und in Obskurität. Jedoch war er in den dazwischenliegenden 70 Jahren zeitweise der wohl reichste Mann Europas gewesen, ein enger Freund Kaiser Josephs II., der ihn 1784 selbst geadelt hatte. Mit einem Besitz von über 150 Schiffen, 20 Plantagen in der Karibik und Anteilen an weiteren 30, mehreren Textilfabriken in den österreichischen Niederlanden und einer transkontinentalen Spedition, die eine zollfreie Verbindung von Ostende bis nach Neapel bot, wurde er zeitlebens als unternehmerisches Genie bewundert. Dank seiner Spenden für das Armenwesen seiner Wahlheimat Brüssel und für seinen Geburtsort Hemer erfreute er sich in beiden Orten zu Lebzeiten einer hohen Wertschätzung.

Iserlohner Stadtarchiv