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Pressemitteilung der Stadt Iserlohn

„Meisterwerke mittelalterlicher Buchmalerei“ - Ausstellung im Stadtmuseum Iserlohn

Zu einer ganz besonderen Ausstellung lädt das Stadtmuseum Iserlohn, das am letzten Donnerstag (30. März) nach rund 11-monatiger Sanierungs- und Umbauphase wiedereröffnet wurde, ein. „Meisterwerke mittelalterlicher Buchmalerei“ ist der Titel dieser Schau, bei der die Besucher tief in das Mittelalter eintauchen können. Siegfried Loob, der seine Jugend in Iserlohn verbrachte, stellt dem Stadt­­­museum Iserlohn kostbare Faksimiles von Meister­werk­en der Buchmalerei, die er in Jahr­zehnten gesammelt hat, dauerhaft zur Verfügung. Gustav Dieter Edelhoff ergriff die Initiative, diese Sammlung dauerhaft in Iserlohn verbleiben zu lassen. Ohne seine finanzielle Unterstützung wäre diese Ausstellung in ihrer aufwendig präsentierten Form nicht möglich gewesen.

Die Handschriften aus dem Mittelalter belegen, dass diese „finstere Epoche“ auch eine märchenhaft schöne Seite hatte: die Buchkunst. Bis in das 13. Jahrhundert hinein entstanden die Originale ausschließlich in den Skriptorien der Klöster; hier war der Dienst am Buch zugleich Gottesdienst. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Handschriften auch von kommerziell betriebenen Laienwerkstätten verfasst und illuminiert. So fertigte man die reich geschmückten Stundenbücher, die nun neben Werken für den kirchlichen Gebrauch entstanden, für die Privatandacht von Laien, meist hochgestellte weltliche Persönlichkeiten.
Gezeigt werden in der Ausstellung 27 Faksimiles, deren Originale in vielen Ländern der Welt unter höchsten konservatorischen Sicherheitsmaßnahmen aufbewahrt werden und die zum Weltkulturerbe gehören. So unter anderem die nationalen Heiligtümer der Briten und Iren, das Book of Lindisfarne und das Book of Kells, die sich in London und Dublin befinden. In der Bayerischen Staatsbibliothek München werden Schätze wie das Perikopenbuch Heinrichs II. und das Evangeliar Ottos II. aufbewahrt. Das faszinierende Stundenbuch Les Belles Heures du Duc de Berry hat seine Bleibe in New York gefunden.
Faksimiles dieser Handschriften sind wahre Kunstwerke, deren Herstellung sehr hohen Anforderungen gerecht werden muss. Aufgrund dieser Vorgaben benötigt ein aufwendig verziertes Faksimile schon zum Teil mehrere Jahre bis zur Fertigstellung durch hochspezialisierte Fachleute.
Liebhaber der Buchillustration und solche, die es werden wollen, sind herzlich zur Entdeckungsreise in die wunderschönen Bilderwelten vergangener Jahrhunderte eingeladen.

Die Ausstellung ist bis zum 18. Juni 2017 zu sehen. Das Stadtmuseum Iserlohn öffnet dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 19 Uhr. Montags und an Feiertagen ist es geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Im Zuge der Sanierung des Stadtmuseums wurde ein Aufzug an der Südseite des Gebäudes angebaut. Zwei Behindertenparkplätze wurden an der Ostseite des Museums eingerichtet. Das Museum ist nun also barrierefrei und behindertengerecht.

Weitere Infos unter www.stadtmuseum-iserlohn.de

Abbildung aus der Bamberger Apokalypse (Original um 1010)
Abbildung aus dem Codex Aureus (Speyerer Evangeliar (Original um 1045)