Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, eine städtebauliche Gesamtkonzeption für das Schillerplatz-Areal zu finden, die insbesondere mit Blick auf Architektur, Städtebau, Stadtgestaltung, Baukultur, Freiraum und Nutzungsstruktur der zukünftig rahmengebenden Gebäude sowie einer verbesserten verkehrlichen Erschließung die Attraktivität des Schillerplatz-Areals nachhaltig erhöht.
Zusammen mit einer hochwertigen Platzgestaltung soll so insgesamt eine neue Aufenthaltsqualität mit Bezug zu Gastronomie oder innerstädtischen Veranstaltungen entstehen. Es soll sich mittelfristig eine gesunde Nutzungsstruktur am Schillerplatz und in den angrenzenden Bereichen der Innenstadt entwickeln.
Dabei soll am Schillerplatz eine Abrundung der Iserlohner Einzelhandelsflächen vorgesehen werden. Ein großes Einkaufscenter würde den in den Nachbarstädten zu beobachtenden Effekt herbeiführen, dass der innerstädtische Einzelhandel nahezu vollständig in diesem Center stattfinden und damit eine Verödung der Rest-Innenstadt verursacht werden würde. Gleichzeitig ist diese Komplettierung nur in einer Größe vorstellbar, die es versteht, durch Fläche und Form neben dem konkret abgegrenzten Bereich des Schillerplatzes auch die Stadt in Gänze aufzuwerten. Es soll daher eine Lösung gefunden werden, welche groß genug ist, positive Impulse setzen zu können, allerdings gleichzeitig nicht das austarierte Gefüge der restlichen Innenstadt sprengt.
Für das Schillerplatz-Areal wurden städtebauliche Zielsetzungen formuliert, die sich auf die einzelnen Teilbereiche des Areals beziehen.
Schillerplatz
Geplant ist eine Umgestaltung des Schillerplatzes bzw. des Karstadt-Komplexes, um dadurch den Schillerplatz architektonisch neu zu fassen. Der Schillerplatz soll aber nicht nur attraktiv aussehen, sondern auch weiterhin als Platz für Veranstaltungen und Begegnung dienen. Die Größe einer zusammenhängenden Platzfläche wird auf ca. 4.200m² festgelegt. Darüber hinaus sind die Sichtbeziehungen zwischen dem Eingangsbereich der Laarstraße und dem Rathaus I sowie die Platzabfolge der einzelnen Iserlohner Innenstadtplätze zu berücksichtigen. Die Höhenlage der neuen Platzfläche ist aus dem Bestand (Eingang Rathaus I/ Brücke), der Neuplanung der Sparkasse und der zu überplanenden Handelsimmobilie festzulegen. Für etwaige Neubauten am Schillerplatz ist die Gestaltungssatzung zu beachten.
Warenhaus
Der Warenhaus-Komplex sollte gut an den Schillerplatz und die umliegenden Straßenzüge angebunden sein. Zum Platz hin ist das Warenhaus zu öffnen, so dass eine Verbindung zwischen dem öffentlichen Raum und der Verkaufsfläche geschaffen wird.
Die Neuplanung des Karstadt-Gebäudes muss sich in seiner zukünftigen Höhenentwicklung an die umliegende vorhandene Höhenentwicklung anpassen. Die Fassade ist hinsichtlich Gestaltung und Materialien umlaufend mit gleichbleibender Qualität zu gestalten. Staffelgeschoss als Technik- und Wohngeschoss ist zulässig, die Haustechnik ist in das Gebäude zu integrieren.
Verkehr und Erschließung
Es ist eine barrierefreie fußläufige Anbindung zwischen Theodor-Heuss-Ring und Schillerplatz anzustreben. Darüber hinaus sind alle Höhenunterschiede auch barrierefrei zu gestalten. Der Schillerplatz soll für Fußgänger und gelegentlichen KFZ-Verkehr (Fahrzeuge bis 7,5to) bemessen sowie für Schwerlastverkehr (ggf. für größere Veranstaltungen) ausgelegt sein.
Außerdem ist der Verkehrsraum „Theodor-Heuss-Ring“ im Bereich des Schillerplatz-Areals aufzuwerten. Dies bezieht sich auch auf die Optimierung bzw. Neustrukturierung der Situation im Pkw- und Lkw-Verkehr sowie auf die Entwicklung einer angemessen gestalteten Bushaltestelle. Die hohe Trennwirkung des Theodor-Heuss-Rings ist für Fußgänger und Radfahrer aufzuheben.
Die Anzahl der im Bestand vorhandenen Stellplätze ist zu erhalten, soweit gemäß Stellplatzsatzung nicht zusätzliche Stellplätze erforderlich sind. Die Möglichkeit einer alternativen Erschließung des Warenhauses für PKW und LKW über den Knoten Theodor-Heuss-Ring/Lange Straße/Sofienstraße ist mit der Verkehrsuntersuchung als machbar unter Beweis gestellt und könnte als Option in die zukünftigen Planungen einfließen.
Die Vinckestraße zwischen Schillerplatz und Konrad-Adenauer-Ring ist zu attraktivieren. Bei einem Neubau sollte die Gestaltung frei von Rampen und Stufen sein.