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Pressemitteilung der Stadt Iserlohn

Drei Jahrzehnte ehrenamtlicher Einsatz für gewaltbetroffene Frauen: Fanny-van-Hees-Preis 2023 für Kornelia Bacaj

Im Rahmen der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag, zu der die städtische Gleichstellungsstelle in Kooperation mit der Iserlohner Frauen-Arbeitsgemeinschaft eingeladen hatte, wurde in der vergangenen Woche (3. März) der Fanny-van-Hees-Preis vergeben. Die Verleihung fand im städtischen Saalbau Letmathe statt und war Teil eines vielfältigen Programms mit einer Informations-Börse von rund 25 Ausstellenden, die ihre Angebote für Frauen und Mädchen präsentierten, Mitmach-Aktionen sowie Kunst, Tanz, Gesang und Speisen “aus aller Welt”.

Der Fanny-van-Hees-Preis ist ein Preis der Gleichstellungsstelle der Stadt Iserlohn, der in Abstimmung mit der Iserlohner-Frauen AG seit 2015 an Frauen in Iserlohn verliehen wird, die außergewöhnliche Leistungen vollbracht haben oder mutig neue Wege gegangen sind. In diesem Jahr ging der Preis an Kornelia Bacaj für ihren jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz im Iserlohner Frauenhaus. Die Verleihung übernahm der stellvertretende Bürgermeister Michael Scheffler.

Die Leiterin des AWO Frauenhauses Iserlohn Anna Müller und die städtische Gleichstellungsbeauftragte Patricia da Cruz Santos waren unter den ersten Gratulantinnen.

Kornelia Bacaj ist seit Anbeginn des Frauenhauses Iserlohn im Jahr 1990 ehrenamtlich für die telefonische Rufbereitschaft der Einrichtung zuständig. Die Ur-Iserlohnerin ist in Hennen aufgewachsen. Als sie von der Entstehung des örtlichen Frauenhauses hörte, beschloss sie, sich tatkräftig einzubringen. Nach Kontakt mit der damaligen Leiterin Doris Dickhaus übernahm sie direkt die Rufbereitschaft.

Rufbereitschaft im Frauenhaus bedeutet, an allen Werktagen zwischen 16.30 Uhr und 7.30 Uhr und an allen Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr telefonisch erreichbar zu sein. Frauenhausleiterin Anna Müller beschreibt die Preisträgerin als „wach und aufmerksam, zugewandt und empathisch“. Vor 32 Jahren holte Kornelia Bacaj abends und nachts die von ihr neu aufgenommenen Frauen vom Treffpunkt ab und begleitete sie ins Haus, nahm an den wöchentlichen Hausversammlungen mit Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen teil, führte mit traumatisierten und in akuter Krise befindlichen Frauen Aufnahmegespräche - und das zu einer Zeit, in der es keine Handys gab. Mit den Jahren traten Änderungen ein, die Frauenhausarbeit entwickelte sich weiter, die Erreichbarkeit wurde durch das Mobiltelefon verbessert, die Aufnahmekriterien wurden vielschichtiger, was zu längeren und anspruchsvolleren Gesprächen mit Schutz suchenden Frauen führte.

Zudem ist Kornelia Bacaj seit gut zwei Jahren dreimal die Woche für je zwei Stunden im Service-Wohnen am Gartenbad Iserlohn - einer Einrichtung für ältere Menschen - ehrenamtlich tätig.

Bei der Preisverleihung im Letmather Saalbau hob Michael Scheffler die Bedeutung ihres sozialen Engagements hervor: „Menschen wie Kornelia Bacaj machen unsere Stadt liebens- und lebenswert.“ Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Auszeichnung mit Balladen, gesungen vom Iserlohner Musiker Jens Dreesmann. Der Fanny-van-Hees-Preise ist eine Skulptur von der Iserlohner Künstlerin und Vorsitzenden des „Casa b“ Silvia Blum.

 

 

Verleihung Fanny-van-Hees-Preis 2023
Der stellvertretende Bürgermeister Michael Scheffler, Frauenhaus-Leiterin Anna Müller und Gleichstellungsbeauftragte Patricia da Cruz Santos (r.) freuten sich mit Kornelia Bacaj über die Auszeichnung mit den Fanny-van-Hees-Preis 2023.