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Pressemitteilung der Stadt Iserlohn

Fotograf, Jude und Patriot in Iserlohn - Vortrag über Leopold Cohen (1838–1911)

Am Dienstag, 9. Mai, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn fortgesetzt. Stadtarchivar Rico Quaschny stellt in einem Vortrag die Biografie des Fotografen Leopold Cohen (1838–1911) vor, der zu den ersten nachweisbaren Fotografen der Iserlohner Stadtgeschichte gehört und vier Jahrzehnte wirkte. Begleitet wird der Vortrag von fotografischen Stadtansichten, Postkarten und Porträts aus dem Atelier von Cohen.
Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Fanny-van-Hees-Saal der VHS Iserlohn im Stadtbahnhof (Bahnhofsplatz 2). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

1867 warb Leopold Cohen erstmals um Kundschaft in Iserlohn. Die wenigen von ihm erhaltenen, äußerst qualitätsvollen Stadtansichten gehören zu den ältesten im Stadtarchiv überlieferten Fotografien Iserlohns überhaupt. Cohen war jedoch nicht nur mehrere Jahrzehnte als Fotograf aktiv. Er leitete als preußisch-deutscher Patriot einen Kriegerverein und war aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde Iserlohn. Seine Biografie zeigt trotz aller Lücken exemplarisch, wie sich künstlerisches und handwerkliches Können, lokaler und nationaler Patriotismus und jüdischer Glauben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbinden ließen. Der Vortrag schließt mit einem Blick auf die Nachkommen Cohens, die während der NS-Zeit entrechtet und zum großen Teil ermordet wurden.