Die Neugestaltung des Schillerplatzes wird in vielfältiger Hinsicht eine große Herausforderung, allem voran zunächst durch seinen komplizierten Untergrund, der geologisch und bergbaulich geprägt ist und zunächst für eine Neubebauung hergerichtet werden muss.
Aus den bisherigen Untersuchungen zum Baugrund hat sich mittlerweile ein besseres Verständnis für den schwierigen Untergrund ergeben. Allerdings lässt sich aus vorhandenen geologischen Modellen und alten Bergbaukarten keine allgemeinverständliche Darstellung ableiten.
Um die schwierigen Verhältnisse des Untergrundes am Schillerplatz verständlich darzustellen, wurde nun ein Schaubild in Kooperation zwischen der Stadt Iserlohn, dem Bergbaumuseum Bochum und dem Stadtmuseum Iserlohn erarbeitet. Das Schaubild zeigt stark vereinfacht die am Schillerplatz vorkommenden Gesteinsschichten und die von Menschen beeinflussten Veränderungen des Untergrundes, welche für alle Baumaßnahmen im Zentrum Iserlohns große Herausforderung darstellen.
Aufgrund der Komplexität des Untergrundes finden sich in der Darstellung die wichtigsten „Störfaktoren“ wieder, die für eine Neubebauung und Gründung berücksichtigt werden müssen. Die Abbildung ist daher nicht maßstäblich, sondern vermittelt einen generellen Eindruck über die Untergrundverhältnisse. Neben der bildlichen Darstellung dienen kleine Erläuterungstexte zur ergänzenden Information zu den einzelnen Aspekten des Untergrundes.
Im 19. Jahrhundert musste sich die Stadt wegen der zentralen Lage trotz ihrer damals bekannten schwierigen Untergrundverhältnisse in dieses Gebiet ausdehnen. Der Schillerplatz ist durch intensiven Erzbergbau geprägt. Schon damals galt die ehemalige Lehmkuhle, in der Lehm zur Ziegelherstellung abgebaut wurde, als schwieriger Baugrund.
Die geologische Situation selbst ist gekennzeichnet von einem stark unregelmäßigen Untergrund mit porösen bis festen Kalksteinen. Diese sind teilweise von dicken Schichten aus Sand und Lehm überdeckt. Noch dazu wurde in der aktiven Bergbauzeit die Lehmkuhle mit Rückständen aus der Erzwäsche und mit Galmeischlämmen aufgefüllt. Aufgrund der Vielzahl von Bergbauschächten und Strecken wurden diese ebenso wie die geologischen Elemente exemplarisch und stark vereinfacht dargestellt.
Mit der graphischen Darstellung soll ein besseres Verständnis über den komplexen Baugrund und seine Herausforderungen für das Bauvorhaben vermittelt werden. Das Schaubild hängt in der Schiller BOX am Schillerplatz, im Stadtlabor (Nordengraben 10) und ist hier auf der Website zu finden. Außerdem steht ein Erläuterungsvideo bereit.
Bei Rückfragen zu dem Plakat steht Dr. Felicitas Wolters – Abteilung Umwelt- und Klimaschutz – am Donnerstag, den 30. September 2021 von 16:00 bis 18:00 Uhr als Ansprechpartnerin im Stadtlabor (Nordengraben 10) zur Verfügung (Telefon 02371/217-2943, felicitas.wolters@iserlohn.de).